Ophelia lebt
In der Theater-Performance wurde die Geschichte erzählt, wie sich Ophelia auf die Suche nach ihrem Leben machte. Dabei ging es um Kindheit und Wasser, um Frau-sein und Tochter, um Körper und Erinnerung, ein Verführen und Befreien zum Leben – mit der Stimme: Ophelia lebt!
Eine Selbst-Bestimmung
KörperSchafftKlang
Uraufführung am 26. September 2013 im Orangerie Theater, Köln
”Wer sagt denn, dass die Ophelia überhaupt tot ist?“
Diese Frage stellt die bodenständige Kathi dem Publikum, denn sie weiß es besser.
Es wurde die Geschichte erzählt, wie sich Ophelia auf die Suche nach ihrem Leben machte. Dabei ging es um Kindheit und Wasser, um Frau-sein und Tochter, um Körper und Erinnerung, ein Verführen und Befreien zum Leben – mit der Stimme: Ophelia lebt!
Die Theater-Performance nähert sich dem Mythos ”Ophelia“ – dem Inbegriff weiblicher Lebensmuster und Projektionsfläche. In der Ambivalenz der Figur liegt ihre Stärke. In Auseinandersetzung mit Sprache, Stimme, Bewegung und Musik öffnen sich Themenfelder wie Schönheit, Macht, Unterwerfung und Selbstbestimmung.
Der Text ist in enger Zusammenarbeit zwischen Autorin und Darstellerin entstanden, angereichert durch biographisches Material. Mit dem Einsatz der ”ganzen Stimme“, der Extended Voice gelingt die spannende Reise von Innen nach Außen und ermöglicht der Stimmperformerin/Schauspielerin, neue Wege im künstlerischen Ausdruck zu gehen.
Schauspiel/Performance: Karin Leyk
Live-Musik/Komposition: Tobias Hagedorn
Text/Dramaturgie: Bettina Hesse
Inszenatorische Begleitung: Michael Dick
Künstlerische Leitung: Karin Leyk
Kostüm/Bühnenbild:
Hans van Almsick, Sabine Scheerer
Lichtdesign: Boris Kahnert
Eine Produktion von stimmfeld e.V.
Fotos: © Simon Howar
Presse
» Karin Leyk brilliert in “Ophelia lebt” in der Orangerie […] hier geht es nicht um die anmutigen Gesänge von Shakespeares Heldin, sondern um einen Körper – einen voluminösen Körper – der sich Raum nimmt und gesehen werden will. […] Bettina Hesse hat die Texte für Karin Leyk geschrieben und verwischt geschickt die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Spiel. Spricht sie von sich, wenn sie vom Kind erzählt, das während eines Manövers von einem Soldaten missbraucht wird? Den Zuhörern stockt dabei der Atem. Bald stellt sich die Frage nach den biografischen Wurzeln nicht mehr, wenn der Kampf der Tochter mit dem Vater die Form eines archaischen Generationenkonflikts annimmt. […] Pointiert sind die Szenen dieser theatralen Performance von Michael Dick gesetzt. […] Hier spricht keine Elfe, sondern eine Frau, die von sich sagt: ”Ich liebe gutes Essen“. […] «
Thomas Linden, KR/Kölner Kultur, 23.10.2013
» ”Mutig“, ”exzessiv“ und ”feucht“ bestimmen als Adjektive die aktuelle Darbietung am Orangerie-Theater. […] In ”Ophelia lebt“ windet sich Karin Leyk im mehrzüngigen Dialog als Protagonistin durch die Verhinderung des eigenen Ichs, wirft sich vor dem Patriarchat auf den Boden, rebelliert, hasst, liebt und endet still und sehnsüchtig nach einer guten Mahlzeit für die Shakespeares unglücklicher Held Hamlet als Koch Pate stand. Die rund 70-minütige Inszenierung des Ensembles ”KörperSchafftKlang“ lebt neben der Bühnenpräsenz der einzigen Darstellerin vom Soundtrack Tobias Hagedorns, der die Qual der Ertrinkenden Schritt für Schritt und Atemzug um Atemzug mit stechenden Tönen begleitet. […] Nur für sichere Schwimmer. «
Thomas Dahl, KWS, 09.10.2013
DAS PROGRAMMHEFT
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Mit freundlicher Unterstützung von