Künstler sein im Kapitalismus
Wir haben gemeinsam Ansatzpunkte und Fragen erörtert für eine künstlerische persönliche Standortbestimmung im Konflikt mit der Logik des Kapitalismus.
Ein Kolloquium für Kunstschaffende aller Sparten
17./18.09.2016 und 18.02.2017 in Köln
stimmfeld e.V. und Salon K
17. und 18. September 2016
Mit den Philosophen und Künstlern Volkmar Mühleis und Ralf Peters und der systemischen Coach Georgia Hüls
Leitung und Moderation: Ralf Peters
Wir haben mit relativ kurzen Impulsvorträgen (von Volkmar Mühleis und Ralf Peters), Diskussionen (in Kleingruppen und im Plenum) und dem Einsatz von Selbstbefragungstechniken (u.a. systemischen Aufstellungen, geleitet von Georgia Hüls) ein Wochenende lang gemeinsam Ansatzpunkte erörtert für eine künstlerische persönliche Standortbestimmung im Konflikt mit der Logik des Kapitalismus.
Der deutsche Philosoph Max Scheler, der vor gut hundert Jahren zu dem Thema bemerkenswerte Gedanken formuliert hat, stellte einen wichtigen Ausgangspunkt für die Gespräche dar. Außerdem kamen Zeitgenossen wie Hans Abbing, Jacques Rancière, Christoph Bartmann, Hartmut Rosa und die Kapitalismuskritik im Anschluss an Boltanski/Chiapellos Buch ”Der neue Geist des Kapitalismus“, in dem die Künstlerkritik eine bedeutende Rolle inne hat, zu Wort.
Weitere Informationen
im Themenblog: artistincapitalism.blogspot.de
Das Kolloquium fand je nach Teilnehmenden in deutsch und englisch statt.
Vorträge
Ralf Peters
Einführung – Künstler im Kapitalismus
- die letzen hundert Jahre!
- die vier infantilen Ideale des Kapitalismus und andere nützliche Gedanken von Max Scheler
Volkmar Mühleis
- ”Originalität = Konkurrenz?“
- Künstlerische und kapitalistische Prinzipien im Vergleich – und was man selbst tun kann
18. Februar 2017
Mit den Künstler*innen Agnes Pollner und
Ralf Peters und der systemischen Coach Georgia Hüls
Leitung und Moderation: Ralf Peters
Wie kann man in unserer global kapitalistischen Gesellschaft als Künstler*in (über-)leben, die eigenen künstlerischen Projekte verfolgen und auf Resonanz hoffen und vermeiden, dabei zum Opfer der kapitalistischen Logik zu werden?
Nach dem ersten inspirierenden Kolloquium zum Thema im September 2016 haben wir für Künstlerinnen und Künstler wieder ein Forum angeboten, um diese Fragen miteinander zu besprechen – mit dem Ziel, neue Anhaltspunkte für die persönliche Positionierung in der durchökonomisierten Gesellschaft zu gewinnen. Dabei gingen wir davon aus, dass sich der Kapitalismus als Geisteshaltung und als gesellschaftsdominierendes System gegenwärtig gleichzeitig ”im Zustand der Niederlage und seiner Unbesiegbarkeit“ (Jakob Augstein) befindet. Zugleich gibt es kein Außerhalb des Kapitalismus mehr! Wie kann ich als Künstler*in innerhalb dieses Systems agieren, ohne das System in mir selbst und in der Welt zu unterstützen?
Einige Thesen von älteren und zeitgenössischen Denkern haben wir genutzt, um das gemeinsame Nachdenken anzuregen. Im Vordergrund standen diesmal die Überlegungen des Soziologen Hartmut Rosa und, noch einmal, der Philosoph Max Scheler, der vor gut hundert Jahren zu dem Thema bemerkenswerte Gedanken formuliert hat.
Vorträge
Ralf Peters
- sei einsam – verbinde dich!
- Künstler zwischen Individualitat und Kooperation
Agnes Pollner
- Künstler sein auf ”rutschenden Abhängen“, oder:
- Im Kapitalismus darf man sich keine Pausen gönnen
- Hartmut Rosas Thesen zur Beschleunigung
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